Erkrankung des Zahnhalteapparates
Über Gründe, warum im fortgeschrittenen Lebensalter Zähne „wandern“ können, berichtete bei einer Fortbildungsveranstaltung Prof. Dr. Ulrike Fritz, Aachen. Die Wanderung hat oft unangenehme Folgen für das Gesamtgebiss und die Kieferfunktion. In der Zahnmedizin ging man bisher davon aus, dass insbesondere Knirschen, Pressen oder ein gestörtes Zusammenspiel der Zahnreihen zu einer „Flucht“ der Zähne aus der unnatürlichen Belastung oder einer Lageveränderung aufgrund zu starken Drucks von Zunge oder Wangenmuskulatur führt. Neue Studien hätten allerdings gezeigt, dass diese Ursachensicht relativiert werden muss: 30 bis 50 Prozent aller Zahnwanderungen im Mund erfolgen aufgrund von Parodontitis. Wird die Zahnwanderung kieferorthopädisch korrigiert, müsse die Parodontalsituation daher mitbeachtet werden: Das Zahnbett, das die gesteuerte „Wanderung“ mitmacht, müsse gesund sein, da die bestehende Infektionen ansonsten fortschreiten und auch Abszesse auslösen können.